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Reizdarm und Stress

Zwischen 10 und 20 Prozent der europäischen Bevölkerung leidet unter einem Reizdarmsyndrom. Die prozentualen Bestimmungen schwanken, weil eine Vielzahl der Erkrankten nicht darüber reden möchte. Erkrankungen im Darmbereich gehören auch heute immer noch zu den Tabuthemen.

Erkennbare Symptomsteigerungen durch Stress

Ein Reizdarm wird ausgelöst durch ein Ungleichgewicht der im Darm vorhandenen Bakterien. Die Darmflora kann dadurch nicht mehr richtig funktionieren und die Verdauung findet nicht mehr regelrecht statt. Die Folge sind stechende Bauschmerzen, Krämpfe und ein stetiger Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall. Kommt zu diesem Beschwerdebild noch zusätzlich Stress hinzu, steigern sich die Symptome. Forscher haben festgestellt, dass Stress den Weg der Nahrung durch den Darm beschleunigt. Es wird vermutet, dass es dabei zu einer gestörten Wechselwirkung des etherischen Nervensystems kommt. Dadurch wird die Darmpassage in vielen Fällen beschleunigt.

Personen, die unter Stress stehen, ernähren sich anders, als Personen, die entspannt sind. Oft wird hektisch Fast Food konsumiert oder die Nahrung vor lauter Hektik nicht richtig gekaut. Die Verdauung fängt im Mund an. Was die Zähne nicht zerkleinern, kann der Magen und der Darm nicht nachholen. Kommen grobe Nahrungsbrocken in den sowieso schon gereizten Darm, in dem die Darmflora aus dem Gleichgewicht ist, führt dies zusätzlich zu einer Steigerung der Symptome. Bei manchen Erkrankten kann es zu einer zusätzlichen Schädigung der Darmflora kommen.

Eine gestörte Darmflora gilt aus Auslöser aller Beschwerden

Damit der Darm gesund bleibt, werden Mikroorganismen und Bakterien benötigt, die den Darm gesund erhalten. Nur ein gesunder Darm ist in der Lage die aufgenommene Nahrung richtig aufzuspalten und eine Mangelernährung zu vermeiden. Ist die Darmflora im Ungleichgewicht, nehmen schädliche Bakterien überhand und zerstören die Gesunden Darmbakterien und Mikroorganismen.Durch dieses Ungleichgewicht kommt es zu einer Schwächung des Immunsystems und einer fehlerhaften Nahrungsaufspaltung. Körpereigene Vitamine können nicht gebildet werden, die Bildung von antibakteriellen Substanzen wird unterbunden, der pH-Wert des Darmes steigert sich. Durch die Anhebung des pH-Werts werden weitere wichtige Mikroorganismen und Bakterien zerstört, weil sie in diesem Darmniveau nicht mehr leben können.

Ein Teufelskreislauf, der kaum durchbrochen werden kann

Reizdarmpatienten, die unter Stress stehen, trinken nicht selten viel Kaffee, Alkohol und rauchen. Der Konsum von Nikotin, Alkohol und Kaffee führt zu einer Übersäuerung des Magens, was sich ebenfalls negativ auf die Darmgesundheit auswirkt. Das Zusammenspiel all dieser Faktoren verhindert, dass die Darmflora sich regenerieren kann, und steigert eher den negativen Effekt. Um diesen Teufelskreislauf durchbrechen zu können, brauchen die Patienten viel Ruhe, eine Nahrungsumstellung und eine effektive Darmsanierung. Stuhlproben können im Labor analysiert werden, damit die vorhandenen Bakterienstämme erkannt werden können.

Einige Ärzte haben sich darauf spezialisiert, nicht mehr vorhandene, aber wichtige, Darmbakterien erneut in der Darmschleimhaut anzusiedeln. Damit eine derartige Therapie Erfolg haben kann, sollten begleitende Entspannungstherapien angeordnet werden, damit der vorhandene Stress abgebaut wird. Stress schädigt ebenfalls das Immunsystem.