Homöopathie beim Reizdarm-Syndrom
Das Reizdarm-Symptom zeigt sich durch Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall, der sich mit Verstopfung
abwechselt. Die homöopathische Behandlung richtet sich nach den spezifischen Erscheinungs-Formen dieser
Beschwerden. Dies bedeutet aber nicht, dass die Therapie nur die Linderung der Symptome erreichen soll. Vielmehr
liefern die Krankheitszeichen Hinweise auf die anzuwendenden homöopathischen Mittel, die das Reizdarm-Syndrom
heilen können.
Bei krampfartigen Bauchschmerzen, die sich bei Wärme und veränderter Körperhaltung bessern, sind
Colocynthis C5 und Magnesium phosphoricum C5 angebracht. 5 Globuli im
halbstündigen Abstand sollen bis zum Abklingen der Beschwerden genommen werden. Dieselbe Dosierungs-Anleitung gilt
für Chamomilla vulgaris C15. Dioscorea villosa C5 ist bei Bauchschmerzen
angezeigt, die sich bei einer Streckung des Leibes verbessern. Treten die Schmerzen in stark wechselnder Intensität
auf, sollte Belladonna angewendet werden. Nux Vomica ist das Mittel der Wahl bei Schmerzen nach zu üppigem Essen und Natrium phosphoricum bei Sodbrennen mit entsprechendem Aufstoßen.
Nux vomica hilft auch bei Blähungen, die von heftigen Krämpfen begleitet sind. Alternativ kann
auch zu Chamomilla gegriffen werden. Machen sich gleichzeitig übel riechende Winde und Aufstoßen
bemerkbar, empfiehlt sich Asa foetida.
Durchfall als Folge von zu reichhaltigem Obstgenuss erfordert die Gabe von China officinalis
C7. Jede volle Stunde muss die Medikation erfolgen, am zweiten Tag kann dann „nach Bedarf“ dosiert werden,
aber mindesten 2 Mal während 24 Stunden. Ist der Durchfall mit schmerzhaften Blähungen verbunden, ist Carbo
vegetabilis ratsam. Besteht der Durchfall aus hellen Fäzes, die ein aufgetriebener Leib entlässt, ist
Chamomilla angezeigt. Wenn der Körper bereits von erheblichen Schwächezuständen geplagt ist und
der Durchfall gleichsam wie Wasser erscheint und unkontrollierbar ist, sollte zu Veratrum album
gewechselt werden.
Das Basis-Mittel zur homöopathischen Behandlung von Verstopfung ist Nux vomica C5. Der Bedarf
pro Tag sind 5 Globuli. Voraussetzung für den Behandlungserfolg ist die Aufnahme großer Flüssigkeitsmengen. Wenn
trotz fehlender Defäkation der vorangegangenen Tage kein Stuhldrang verspürt wird, ist Bryonia alba C5 mit 5 Globuli täglich angezeigt. Sind die Fäzes zwar sehr hart, ist deren
Absonderung aber noch möglich, ist dies ein Zeichen für Magnesium C5, ebenfalls in einer
Dosierung von 5 Globuli an jedem Krankheitstag. Wenn diese Präparate nicht helfen, ist Opium C5 die Ultima ratio. 5 Globuli sollen im Abstand von 1 Stunde genommen
werden.
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