Reizdarm Diagnose - Hinweise zu möglichen Untersuchungen
Zwischen 15 und 20 Prozent der europäischen Einwohner leiden unter einem Reizdarm. Ist erst einmal die
passende Diagnose gestellt worden, kann mit Therapieversuchen begonnen werden.
Die Diagnosestellung wird dadurch erschwert, dass keine einzelnen Symptome, sondern ganze Symptomenkomplexe
auftreten können:
- Krampfartig auftretende Bauchschmerzen
- Verstopfung
- Durchfall
- Blähungen
- Schleim im Stuhl
- nahrungsunabhängige Stuhlveränderungen
- wechselnde Stuhlfrequenz und eine sich
- stetig veränderte Stuhlpassage
Dies alles kann ein Anzeichen für das Reizdarmsyndroms sein.
Die Erkrankung selber wird von Fauchleuten als gutartig eingestuft, kann aber über Jahre hinweg chronisch
verlaufen. Patienten, die unter einem Reizdarmsyndrom leiden, empfinden Blähungen und Gasentwicklungen
schmerzhafter, als Patienten, die ein intaktes Verdauungssystem besitzen.
Der Darm reagiert auf viele Reize
Patienten, die unter den typischen Symptomen eines Reizdarms leiden, zeigen zumeist noch unterschiedliche
Stresssymptome. Stress und Überlastung unterstützen zumeist die Entwicklung einer Reizdarmerkrankung. Die
Nervenreize, die durch Überlastung entstehen, wirken häufig auch auf den Darm und beeinflussen die Peristaltik.
Dadurch kann es vermehrt zu Durchfall oder Verstopfung kommen. Zusätzlich schwächt Stress das Immunsystem, welches
einen Einfluss auf das Gleichgewicht der Darmflora hat. Sobald wichtige Darmbakterien und Mikroorganismen aufgrund
eines Ungleichgewichts in der Darmflora geschädigt werden, nehmen schädliche Darmbakterien überhand. Die
Entwicklung von Faulgasen ist eine natürliche Konsequenz, durch die dann schmerzhafte Blähungen entstehen
können.
Umfangreiche Untersuchungen nötig
Damit das gutartige Reizdarmsyndrom von bösartigen Darmerkrankungen unterschieden werden kann, ist eine
umfangreiche Diagnosestellung wichtig. Polypen, die entarten können, rufen in vielen Fällen ebenfalls Blähungen und
Stuhlveränderungen hervor. Damit Darmpolypen auszuschließen sind, wird eine Sigmoidoskopie des Enddarms empfohlen.
Hierbei wird der Enddarm gespiegelt und auf polypöse Veränderungen untersucht. Erst ab dem 40. Lebensjahr ist eine
Coloskopie, eine Spiegelung des gesamten Dickdarms, empfehlenswert. Zusätzlich sollte vor einer Sigmoidskopie oder
eine Coloskopie eine Untersuchung auf okkultes Blut vorgenommen werden. Ultraschalluntersuchungen der Bauchregion
runden die Untersuchungsmöglichkeiten ab.
Okkultes (verstecktes) Blut ist eine Blutbeimengung des Stuhls, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar ist. Um
diese erkennen zu können, nutzt der Arzt einfache Stuhltestbriefchen, auf die der Patient an drei verschiedenen
Tagen, kleine Mengen von Stuhl aufstreicht. Eine Entwicklerflüssigkeit zeigt, bei der Auswertung, okkultes Blut
mithilfe einer Farbveränderung an. Stuhltestbriefe sollten auf jeden Fall vor einer Darmspiegelung durchgeführt
werden, da es bei einer Spiegelung zu minimalen Schleimhautverletzungen des Darmes kommen kann, die dann, das
Untersuchungsergebnis bei der Stuhltestprobe verfälschen könnten.
Parasiten, Würmer und pathogene Keime sollten ausgeschlossen werden
Parasiten, Würmer und pathogene Keime können ebenfalls ähnliche Beschwerden hervorrufen, wie ein
Reizdarmsyndrom. Um derartige Erkrankungen ausschließen zu können, ist eine labortechnische Stuhluntersuchung zu
empfehlen. Ein verantwortungsbewusster Arzt untersucht Patienten, mit Verdacht auf ein Reizdarmsyndrom, sehr
umfangreich, um andere Erkrankungen ausschließen zu können. Eine ausführliche körperliche Untersuchung, eine
Laboranalyse des Blutes, und eine umfangreiche Anamnese gehören dazu.
Eine umfangreiche Patientenuntersuchung erleichtert die Therapie
Erst, wenn alle Untersuchungsergebnisse ausgewertet sind und vorliegen, kann sich der Arzt einen Gesamteindruck
machen und die Diagnose stellen. Sollten alle anderen Erkrankungsmöglichkeiten ausgeschlossen sein, spricht alles
für ein Reizdarmsyndrom, das sich durch eine Analyse der Darmbakterien und vorhandenen Mikroorgansimen evtl.
bestätigen lässt. Da die Erkrankung häufig auf Stress zurückführen lässt, ist es empfehlenswert, die
Persönlichkeitsstruktur des Patienten ebenfalls zu berücksichtigen.
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